Wir ziehen zurück, falls es einen guten Gegenvorschlag gibt
- Tobias Adam
- 13. Nov.
- 2 Min. Lesezeit

Bild: Lukas Bärlocher
Liebe Freund:innen der Schöpfungsinitiative
An dieser Stelle war es längere Zeit ruhig, aber es gab sehr viel Arbeit im Hintergrund.
Nachdem der Kirchenrat wie angekündigt Ende des letzten Jahres den sehr guten Gegenvorschlag veröffentlicht hat, kam es diesen Frühling bei der Traktandierung unserer Initiative und des Gegenvorschlags in der Synode zu einigen Unsicherheiten und Verschiebungen. Anschließend hat sich eine vorbereitende Kommission in über fünf Sitzungen intensiv mit der Initiative und dem Gegenvorschlag auseinandergesetzt. Um den Weg für den Gegenvorschlag freizumachen, hat die Kommission die Initiative zur Ablehnung empfohlen und dem Gegenvorschlag des Kirchenrates zugestimmt. Jetzt ist es hoffentlich so weit, dass das Geschäft am 18. November 2025 in der Synode behandelt werden kann – allerdings nur, wenn das Budget und die umstrittenen Geschäfte am Morgen rasch behandelt werden. Es könnte also sein, dass die Initiative erst im Januar 2026 vor die Synode kommt.
Der Gegenvorschlag des Kirchenrates greift unsere Hauptanliegen auf. So bestätigt der Kirchenrat das Klimaziel Netto 0 bis 2035 und den linearen Absenkungs-Pfad. Ein Gutachten der Kirchgemeinde der Stadt Zürich bestätigt, dass das Ziel 2035 auch für die grösste Kirchgemeinde Europas erreichbar ist. Ebenfalls übernimmt der Gegenvorschlag unseren breiten Grundlagenartikel, der versucht, die ökologischen Krisen auch theologisch und spirituell sowie in Zusammenarbeit mit anderen anzugehen. Änderungen gab es vor allem in folgenden Punkten: Der Kirchenrat möchte die Finanzierung der Klimaschutzmaßnahmen in der Finanzordnung regeln, wo sie auch hingehören. Der Kirchenrat möchte nur Gemeinden finanziell unterstützen, die sich die Gebäudeanpassungen nicht leisten können. Einige Dinge sind zudem präziser formuliert als in unserem Entwurf.
Die Kirchensynode wird noch darüber beraten, sodass sich der Gegenvorschlag noch stark verändern könnte, da es einen zahnlosen Minderheitsantrag aus der Kommissionsminderheit geben wird. Dieser enthält keine verpflichtenden Ziele und keinen breiten Grundsatzartikel und verkommt somit zu einer reinen Absichtserklärung. Für uns steht in dieser Diskussion fest, dass wir unsere Initiative nur zurückziehen werden, wenn der breite Grundlagenartikel und das Klimaziel 2035 im Gegenvorschlag enthalten bleiben.
Es bleibt also spannend, und je nach Ausgang des Prozesses bereiten wir uns auf eine Volksabstimmung vor. Wir sind euch sehr dankbar, wenn ihr bei euch bekannten Synodalen nachfragt, sie auf die Wichtigkeit des Anliegens hinweist und uns weiterhin in eurem Gebet begleitet.
Pace e bene
Für das Komitee Tobias Adam



